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– Kalibrierblog

Die richtige Identnummer für Ihr Messgerät

Identnummern sollten immer eindeutig sein – so die Theorie. In der Praxis können die zur Identifikation des jeweiligen Messmittels genutzten Nummern jedoch tückische Fallen offenbaren: 

Bei einer 0 (Null) oder einem O (großes o), bei einem l (kleines L) oder der Zahl 1 oder einem großen i sind Fehler bei der Übertragung in ein System vorprogrammiert. Schauen Sie sich doch mal genau die Identnummer dieses Messmittels an. Wie lautet sie?

Die korrekte Antwort lautet 301129 – hätten Sie es gewusst? Dieses Beispiel zeigt, was bei der Festlegung einer Identnummer zu beachten ist. Diese Nummer dient nämlich nicht nur dazu, das Messmittel zu identifizieren, sondern zum Beispiel auch zur Zuordnung eines Kalibrierscheins. Anwender müssen sich Identnummern gut merken können, um sie nach dem Ablesen in ein System einzutragen.

Im Idealfall sollte jede Identnummer

  • nur ein einziges Mal
  • nur für ein spezifisches Messmittel
  • für dessen Lebenszyklus und darüber hinaus verwendet werden.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl der richtigen Identnummer für die Messgeräte und können alle Kunden-Systeme bis zu 56 Zeichen alpha-numerisch übernehmen.

Folgende Tipps haben wir für Sie zusammengefasst: 

1. Eine möglichst kurze Nummer verhindert, wie im obigen Beispiel dargestellt, Ablese- und Übertragungsfehler. Mehr als sieben Ziffern kann sich ein Anwender in der Regel nicht merken. Je länger eine Nummer ist, desto häufiger muss nachgelesen werden und beim Übertragen in Systeme schleichen sich mit zunehmender Stellenzahl immer mehr Tippfehler ein.

2. Auf Abgrenzungszeichen wie Leerzeichen, Punkte oder Schrägstriche sollte verzichtet werden. Falls erforderlich, sind lediglich Trennstriche empfehlenswert. Werden beispielsweise Punkte mit einem Laser-Signiergerät aufgebracht, so sind sie unter bestimmten Bedingungen (etwa bei ungünstigem Licht in einer Fertigungshalle) nicht zu erkennen. Ebenso sind Leerzeichen bei Nummern, die per Hand aufgebracht werden (z. B. per Gravur-Schreiber) zum Teil unkenntlich, wenn die Buchstaben zu eng aneinander geschrieben werden. In einer Datenbank ist eine Nummer mit Leerzeichen eine andere Nummer als die gleiche ohne Leerzeichen.

O oder 0?

3. Jedes Messmittel erhält seine eigene Nummer. Das unterstützt die eindeutige Dokumentation der Messmittel-Lebensdauer. Die Identnummer sollte stets deutlich lesbar – idealerweise mit einem Laser-Signiergerät – aufgebracht werden. So ist sie dauerhaft lesbar und durch die präzise Schrift gut erkennbar.

Gravur-Schreiber/ Laser-Signierung

4. Messmittel, bei denen Zubehörteile oder Bauteile ausgetauscht werden können, sollten je Komponente eine eigene Identnummer erhalten. Bei einem 3-Punkt-Mikrometer muss beispielsweise eine Nummer auf dem Kopf und eine andere Nummer auf dem Grundkörper vorhanden sein, sollten diese beiden voneinander getrennt werden können.

5. Ist kein Identnummer-System vorhanden, empfehlen wir ein fortlaufendes, nicht sprechendes System: Moderne Software-Applikationen bieten viele Möglichkeiten, Daten wie Kostenstellen, Lagerorte, etc. flexibel zu hinterlegen. Sprechende Nummern mit fest definierten Informationen zu Bewegungsdaten sind somit nicht mehr notwendig – die Verwendung fortlaufender Nummern ist in diesem Kontext wesentlich kostengünstiger.

6. Wir bieten ein siebenstelliges Nummern-System (3 Ziffern – 4 Ziffern, z. B. 713-4291), das auf die Messmittel per Spezialaufkleber geklebt oder gelasert werden kann. Zusätzlich ist diese Nummer als Data-Matrix-Code zum elektronischen Lesen auf dem Aufkleber abgebildet. Wir verwenden das System sowohl bei Neuware-Kalibrierungen, die bei der Hoffmann Group bestellt wurden, als auch bei der Re-Kalibrierung. Sie können den Identnummer-Aufkleber von uns beziehen.

7. Unique-ID: Bei der Re-Kalibrierung kennzeichnen wir die Messmittel mit einer Unique-ID. Dabei handelt es sich um einen Hochleistungsaufkleber mit einem 14-stelligen Data-Matrix-Code – beginnend mit dem Kürzel PeCal und weiteren 9 Ziffern. Dieser Code wird mit dem Datensatz des Messmittels in der Kalibriersoftware verknüpft. Über diese Verknüpfung kann das Messmittel per Scannen elektronisch gelesen und identifiziert werden. Diese Technik unterstützt unterschiedliche Software-Applikationen, die unsere Kunden nutzen können. Dadurch werden Arbeitsabläufe deutlich beschleunigt und Eingabefehler erheblich reduziert. Die Messmittel werden bei der Kalibrierung kostenlos für Sie mit der markenrechtlich geschützten Unique-ID versehen. Auf jedem Messmittel bleibt die in der Klarschrift lesbare Identnummer. Die Nummern stehen dann natürlich auch für kundeneigene Industrie-4.0-Anwendungen zur Verfügung und können mit CAQ oder ERP-Systemen direkt verknüpft werden. Sollten Sie die Markierung mit dem Code nicht wünschen, benötigen wir unbedingt einen Hinweis dazu – beispielsweise zur Unique-ID auf dem Bearbeitungsformular.

Zusammenfassung der Tipps für die richtige ID:

  • Als Trennzeichen immer einen Bindestrich (-) verwenden
  • Eine möglichst kurze Nummer wählen
  • Für jedes Messmittel eine eigene Nummer vergeben
  • Nummern nicht nach Verschrottung eines Messmittels für ein neues Messmittel verwenden
  • Keine „sprechenden“ Nummern verwenden (sprechend = die Nummer beinhaltet Zuordnungen, z. B. zu Abteilungen)

Diese Zeichen nicht verwenden:

  • l (kleines L)
  • I (großes i)
  • O (kleines oder großes O, nur Nullen verwenden!)
  • . (Punkt)
  • (Leerzeichen)
  • / (Schrägstrich)
  • , (Komma)